Der Wagner-Aufstand stellt eine potenzielle Bedrohung für die Nato dar und könnte ernsthafte Folgen haben. In Bezug auf die Verlegung der Wagner-Söldner nach Belarus äußerte Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) seine große Besorgnis und betonte, dass man die Situation genau im Auge behalten müsse. Er wies darauf hin, dass aggressive Armeen bereits bedrohlich seien, aber Privatarmeen wie Wagner eine noch größere Gefahr darstellten. Trotzdem betonte der Kanzler, dass Deutschland und seine Partner nicht hilflos seien und die Fähigkeit besäßen, ihr Territorium als Nato zu verteidigen. Scholz gab an, dass er derzeit keine Veränderung der Lage erwarte.
Nach dem Aufstand der Söldner in Russland am Wochenende ordnete der Kreml-Despot Wladimir Putin (70) an, dass die Gruppe ihr schweres Gerät an das russische Militär übergibt. Den Söldnern wurde die Wahl gelassen, entweder den russischen Streitkräften beizutreten oder ins Exil nach Belarus zu gehen. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin (62) traf am Dienstag im Land von Putin-Kumpel und Diktator Alexander Lukaschenko (68) ein.
Auch Polens Präsident Andrzej Duda (51) warnt vor den potenziellen Gefahren, die die Wagner-Gruppe in Belarus für die Länder in der Region darstellen könnte. Er sagte, dass es schwer sei auszuschließen, dass die Präsenz der Wagner-Gruppe in Belarus eine Bedrohung für Polen, das eine gemeinsame Grenze mit Belarus hat, sowie für Litauen und möglicherweise auch für Lettland darstelle. Duda äußerte die Frage, welche Absichten hinter der Verlegung der Wagner-Gruppe nach Belarus steckten und was die wahren Absichten der russischen Armee in Belarus seien.
Bereits am Sonntag forderte der litauische Präsident Gitanas Nauseda (59) aufgrund der möglichen Verlegung von Wagner-Kämpfern nach Belarus eine Stärkung der Nato-Ostflanke.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) betonte am Dienstag, dass es noch zu früh sei, um Schlussfolgerungen aus der Verlegung Prigoschins und seiner Söldner nach Belarus zu ziehen. Er machte jedoch deutlich, dass das Militärbündnis bereit sei, seine Mitglieder zu verteidigen.
Ukraines Präsident Selenskyj sagte am Mittwoch, dass die Nato eine “sehr direkte” Botschaft zur Verteidigung des Bündnisses senden müsse.