In einer groß angelegten Razzia in Neukölln hat die Polizei zwei Wohnungen durchsucht, die im Verdacht stehen, illegalen Böllerhandel für mögliche Silvester-Randale zu betreiben. Ein 42-Jähriger, angeblich mit Verbindungen zur propalästinensischen Szene, soll zusammen mit seinen beiden Söhnen über Instagram drei Accounts genutzt haben, um die illegalen Böller zu verkaufen.
Während der Durchsuchung im Ortsteil Britz entdeckten die Beamten eine beträchtliche Menge Pyrotechnik im dreistelligen Kilo-Bereich. Der Handelserlös wird auf mehr als 50.000 Euro geschätzt. Die sichergestellten Gegenstände umfassen über 80 Kugelbomben, etwa 30.000 Böller, knapp 100 Knallpatronen und eine Schreckschusswaffe.
Besorgniserregend ist die Verbindung zu möglichen Angriffen gegen Berliner Einsatzkräfte, insbesondere in der Silvesternacht. Die Polizei Berlin geht davon aus, dass die illegalen Böller gezielt für derartige Zwischenfälle bestimmt waren. Bereits im Vorjahr wurden Polizisten in der Silvesternacht mit Kugelbomben attackiert.
Auch ein 27-Jähriger wurde im Zuge der Razzia wegen mutmaßlichen groß angelegten Pyrotechnikhandels ins Visier genommen. Obwohl bei ihm bisher kein politischer Bezug erkennbar ist, beschlagnahmte die Polizei Mobiltelefone, Laptops und zufällig gefundene gefälschte Markenkleidung. Die Ermittlungen gegen beide Verdächtige wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz dauern an.