Ein spektakulärer Millionen-Diebstahl entfaltet sich vor dem Landgericht Regensburg wie das Drehbuch eines Hollywood-Thrillers.
In den Hauptrollen agieren eine frustrierte Jobcenter-Mitarbeiterin, die einen Geldtransporter-Fahrer verführt, und ein liebestoller CSU-Bürgermeister, der zur Verbergung der Beute verleitet wird. Die schöne Tochter, die statt Altenpflegerin lieber Influencerin sein wollte, spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle, indem sie Verehrer ihrer Mutter für Beauty-OPs bezahlen lässt.
Petra (52) und ihre Tochter Stefanie F. (28) gestanden vor dem Landgericht, am 17. April 2023 in Cham (Bayern) mithilfe des Geldtransporter-Fahrers Karl B. (56) den Wagen ausgeraubt zu haben – ein vorgetäuschter Überfall mit einer Beute von 1,035 Millionen Euro.
Die Geschichte nimmt eine Wendung, als sich CSU-Mann Johann A. (57, Bürgermeister einer kleinen Gemeinde) am 10. Mai bei der Justiz meldet und erklärt: „Ich habe einen Koffer voller Geld abzugeben.“ In dem pinken Koffer mit Vorhängeschloss finden sich 820,220 Euro!
Johann A. behauptet jedoch, nichts von dem Diebstahl gewusst zu haben, als ihn Petra nach der Tat zu sich zitierte. Sie bat ihn, einen „wichtigen Koffer“ für sie aufzubewahren, angeblich, um ihn vor ihrem Ex zu schützen. In einem scherzhaften WhatsApp-Foto des Koffers im Schrank nennt er sich „007“ und verkündet eine geheime Mission.
Mit der Festnahme von F. und dem Fund eines Teils der Beute wurde Johann A. bewusst, dass er involviert war. Im Verhör gibt er Einblicke in die Machenschaften von Stefanie, ihrer Mutter Petra und deren Liebhaber Karl B.
Karl B. habe Stefanie drei Fettabsaugungen in Salzburg bezahlt und sei mit Petra nach Dubai geflogen. Karl B. gesteht: „Ich habe ihr blind vertraut.“
Bis heute sind 128,976,48 Euro unauffindbar. Der Prozess wird fortgesetzt.