Durchbruch im Fall der ermordeten Lehrerin Carolin G. (40)! Am Mittwoch meldete BILD exklusiv, dass es zwei Festnahmen gegeben hat. Björn R., der Ex-Partner der Frau, sowie ein mutmaßlicher Auftragskiller befinden sich in U-Haft, nachdem der Ermittlungsrichter Haftbefehl erlassen hat.
Noch im Mai hatte BILD mit dem Ex-Partner der Lehrerin gesprochen, der sich als ahnungslos ausgab. Er erklärte, dass er sich nicht erklären könne, wer sie getötet haben könnte, da sie keine Feinde gehabt hätte. Weiterhin betonte er, dass er das Aufenthaltsbestimmungsrecht für ihren gemeinsamen Sohn habe und dass sie vorerst Ruhe bräuchten.
Nun gibt es eine Wende in dem Fall. Dr. Alexander Neuling, Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam, bestätigte auf Anfrage von BILD, dass zwei Personen im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt festgenommen wurden. Eine der Personen ist Björn R., während die Identität des mutmaßlichen Auftragskillers noch nicht bekannt gegeben wurde.
Laut dem Sprecher leitet die Staatsanwaltschaft alle notwendigen Maßnahmen ein, um den dringenden Tatverdacht gegen die beiden Beschuldigten zu erhärten. Aufgrund der laufenden Ermittlungen können derzeit keine weiteren Informationen, auch nicht zu dem mutmaßlichen Auftragskiller, bekannt gegeben werden.
Zurückblickend wurde der Hyundai von Carolin G. am 10. Mai auf dem Standstreifen der A 9 bei Beelitz entdeckt. Die beliebte Lehrerin wurde mit drei Schüssen getötet. Ihr abgebrochener Autoschlüssel steckte noch im Zündschloss.
Die Polizei suchte intensiv nach Zeugen und Spuren, sperrte sogar die Autobahn für eine Großfahndung wenige Wochen nach der Tat. Die zuständige Staatsanwaltschaft setzte eine Belohnung von 5.000 Euro für Hinweise zur Ergreifung des Täters aus. Anfangs schien es jedoch keine Fortschritte in dem Fall zu geben.
Nun gibt es spektakuläre Festnahmen. Ex-Partner Björn R. wurde laut Informationen von BILD während seines Urlaubs in Glückstadt, Schleswig-Holstein, festgenommen. Über den Ort der zweiten Festnahme und die Identität des mutmaßlichen Auftragskillers liegen noch keine Informationen vor.
Björn R. lebt im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf und ist Eigentümer von zwei Mietshäusern. Er war ein gelernter Elektriker und soll eine Baufirma im selben Bezirk geführt haben, die zuletzt nicht mehr so erfolgreich gewesen sein soll. Vor der Trennung von Björn R. hatte Carolin G. sich darüber beklagt, dass er das alleinige Sorgerecht für ihren gemeinsamen Sohn beanspruchte. Liegt hier das mögliche Motiv für die Tat?
Es wird vermutet, dass sich Carolin G. am Tattag vor ihrem Tod noch mit ihrem Ex-Partner getroffen hat. Möglicherweise ging es dabei um ihren Sohn. Nach der Festnahme befindet sich der kleine Junge nun in staatlicher Obhut. Er war beim Vater, als dieser festgenommen wurde.
Carolin G. lebte zuletzt in Niemegk, einem kleinen Ort rund 80 Kilometer südwestlich von Berlin. Sie wohnte in ihrem Elternhaus an einer viel befahrenen Landstraße und unterrichtete an einer Schule in Brück, wo sie sehr beliebt war. Ihr Vater äußerte sich gegenüber BILD und sagte, dass sie erst jetzt von den Festnahmen erfahren hätten. Er bezeichnete die Tat als unfassbar und äußerte sich über Björn R. als beziehungsgestörten Menschen. Er sei erleichtert gewesen, als sich seine Tochter vor drei Jahren von ihm trennte. Nun müssten viele Dinge geklärt werden, vor allem in Bezug auf ihren Enkelsohn.
Nach der Tat gab es in Niemegk viele Spekulationen. Ein Nachbar berichtete von gemischten Gesprächen im Dorf, in denen Gerüchte kursierten. Mal hieß es, der Vater des Kindes sei der Täter, mal hieß es, ein Fremder sei verantwortlich. Die direkten Nachbarn hatten einen Tag vor dem Mord noch mit Carolin G. gegrillt.
Einige Wochen vor der Tat hatte es bei der Lehrerin einen Brand gegeben. Ein Nachbar sagte nach dem Mord zu BILD, dass ein Schuppen auf ihrem Grundstück in Brand gesteckt worden sei. Es wurde spekuliert, ob es einen Zusammenhang zu den aktuellen Ereignissen gibt. Eine Anwohnerin vor einem Supermarkt äußerte, dass im Dorf gemunkelt wurde, dass es Streit mit dem Ex-Mann gegeben habe.
Nun scheint es, als ob die Ermittler einen Durchbruch in dem Fall erzielt haben.